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Tag 5

Bird Watching im Tonle Sap Biosphärenreservat

Ganz nach dem Motto “Der frühe Vogel fängt den Wurm”, oder in unserem Fall eher der Frühe Touri sieht den Vogel” ging es am fünften Tag in aller Frühe los auf Birdwatching Tour im Tonle Sap Naturschutzgebiet. Doch um dorthin zu gelangen, hatten wir noch eine recht lange Tour vor uns. Gestartet sind wir mit dem Bus, bis zu einem kleinen Hafen am Tonle Sap, von dort ging es mit einem großen Boot für eineinhalb Stunden einmal quer über den Tonle Sap zu den schwimmenden Dörfern.
Das Leben hier scheint für uns kaum vorstellbar. In kleinen selbstgebauten schwimmenden Häusern leben die Fischer mit ihren Familien und alles was an Wasser benötigt wird, außer zum Trinken, kommt aus dem See. Das trübe Wasser wird genutzt zum Waschen, zum Spülen und auch für sonst alles, für was man eben Wasser braucht.
Nach einem kurzen zwischenstopp in den schwimmenden Dörfern, sind wir auf vier kleine Flussboote umgestiegen. Mit den kleinen Flussbooten sind wir dann weiter in das Naturschutzgebiet gefahren. Die Boote sind speziell dafür gemacht, um auch in sehr flachen Gewässern fahren zu können, denn die Flüsse im Naturschutzgebiet sind so Flach, dass man überall problemlos stehen könnte und auch der See generell hat in der Trockenzeit nur eine Tiefe von ungefähr zwei Metern. In der Regenzeit hingegen steigt der Wasserspiegel so hoch, dass die Bäume im Naturschutzgebiet zum Großteil komplett unter der Wasseroberfläche sind. Auf beiden Seiten des Flusses konnte man im gesamten Naturschutzgebiet immer wieder große Vögel, wie Marabus und Störche sehen, die zu dieser Jahreszeit ihre Nester in den Bäumen haben. Und auch ganz generell war die Bootstour ein reines Abenteuer. Da hier in der Regel wenig Boote fahren, ist der ganze Fluss übersät mit schwimmenden Wasserpflanzen, die sich immer wieder in den Propellern der Boote verfangen.
Ziel unserer Bootstour war eine Aussichtsplattform, von wo aus man hervorragende Sicht auf die Vögel im Umkreis hatte. Diese Plattform war vermutlich etwas über zehn Meter hoch in einem Baum gebaut. Auch dieses kleine Baumhaus Tour trug mit zum Abenteuer Charakter dieses Ausflugs bei. Nach insgesamt vier Stunden im Naturschutzgebiet kommen wir wieder im schwimmenden Dorf an, wo wir uns alle zur Erfrischung bei einem vorbei schwimmenden Kiosk eine kühle Cola kaufen.
Von dort steigen wir wieder um auf das große Boot und machen uns auf den Rückweg. Von der langen Bootstour in der prallen Sonne müde, schlafen die meisten noch bevor wir wieder auf dem offenen See sind. Wem die Rückenlehne des Vordermann als Kopfkissen nicht reicht, macht sich auf dem Boden oder auf dem Dach des Bootes breit.

Am Nachmittag haben wir dann noch eine kleine lokale Schokoladenfabrik in Siem Reap besucht und uns einmal quer durch das Sortiment probiert. Und so ging ein weiterer anstrengender aber auch sehr spannender Tag in Kambodscha zu Ende.

“I can go all over the world with just three outfits: a blue blazer and gray flannel pants, a gray flannel suit, and black tie.”