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Tag 2

Tempelanlagen von Angkor

Unser zweiter Tag in Kambodscha startete mit einem Besuch der Build Bright University in Siem Reap. Generell ist das Bildungsniveau in Kambodscha recht niedrig. Bedingt durch die Geschichte des Landes, gibt es zum einen wenige ältere Menschen mit höherer Bildung, zum anderen scheint auch der Wunsch nach Bildung nicht allzu hoch sein. Erst in der jüngsten Generation, scheint sich dies wieder etwas zu ändern. Eine weitere Hürde sind jedoch die verhältnismäßig hohen Studiengebühren.

Im Anschluss an den Universitätsbesuch ging es weiter zur Touristenattraktion Nummer 1 in Kambodscha, der beeindruckenden Tempelanlage von Angkor mit dem weltberühmten Angkor Wat. Seit 1992 trägt Angkor den Status des UNESCO-Weltkulturerbes und verzaubert die Besucher:innen mit von Dschungelpflanzen überwachsenen Ruinen, steinernen Gesichtern und einigen der imposantesten sakralen Ensembles weltweit. Auf ca. 1.000 qkm befinden sich über 1.000 Tempelruinen. Selbstverständlich konnten wir keine 1.000 Tempelruinen an einem Tag besichtigen und haben uns daher auf einige der wichtigsten beschränken müssen.
Zwischendurch gab es noch eine kurze Mittagspause, die einige direkt für ein Schläfchen in der Hängematte genutzt haben, während sich der Rest der lokalen Küche bedient hat.
Neben Angkor Wat haben wir noch Angkor Thom, Ta Prohm und einige andere besichtigt, welche genau kann ich nicht wirklich sagen, da die Tempel bis zu einem gewissen grad dann doch mehr oder weniger gleich aussehen. Wobei sich besonders Ta Prohm durch die beeindruckenden Bäume, die nach und nach die Tempel einnehmen, von den anderen abgesetzt. Es ist absolut faszinierend zu sehen, wie sich Wurzeln durch kleinste Spalten in Mauern drücken und die Steine mit einer unvorstellbaren Kraft auf die Seite drücken. Zudem handelt es sich bei einigen der sehr großen Bäume um Korkarten. Diese haben die Besonderheit, dass deren Rinde in der Trockenzeit einen goldenen Glanz annimmt, wodurch sie direkt noch prunkvoller wirken. Der Tempel sieht wirklich spektakulär aus, kein Wunder das dieser auch als Drehort für den Film Tomb Raider gewählt wurde. Bei der Besichtigung des letzten Tempels auf unserer Tour haben wir dann noch Bekanntschaft mit einem kleinen Äffchen gemacht, dass sich von Felix schließlich doch noch überreden ließ, ihm den Kopf auf Läuse zu checken. Anschließend war es Zeit für den verdienten Feierabend und den mindestens genauso verdienten Hopfen-Smoothie in der Pub Street in Siem Reap.

Etwas, das besonders bei der Besichtigung der Tempel aufgefallen ist, sind die Auswirkungen der Corona Pandemie auf den Tourismus vor Ort und die ungenutzte Infrastruktur. Bereits beim Holen der Tickets fielen die dutzenden unbesetzten Schalter auf und anschließend traf man in nahezu jeder Sehenswürdigkeit mehr Sicherheitsleute als tatsächliche Besucher:innen an. Wir haben von dem erst sehr träge wieder anlaufenden Tourismus durchaus profitiert. In den meisten Tempeln waren wir nahezu alleine, was vor 2020 sicherlich undenkbar gewesen wäre.

“I can go all over the world with just three outfits: a blue blazer and gray flannel pants, a gray flannel suit, and black tie.”