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Tag 11

Chambok / Kirirom Nationalpark

Mit Phnom Penh im Rückspiegel ging es für uns am 11 Tag weiter nach Chambok, für einen erlebnisreichen Tag im Kirirom Nationalpark.

Der Standort Chambok ist eine Initiative, die 2001 von der lokalen Umweltorganisation Mlup Baitong in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium entwickelt wurde. Ziel war es, die Abholzung der Wälder und die Lebensgrundlage der Dorfbewohner in diesem Gebiet zu verbessern, die von den Wäldern zur Herstellung von Holzkohle abhängig sind. Durch Aufklärungsprogramme für die Bevölkerung wurde ihnen der Nutzen des Schutzes der Wälder für künftige Generationen vor Augen geführt.

Seitdem wurde das Chambok-Ökotourismusprojekt entwickelt, um den Dorfbewohnern eine Einkommensalternative zu bieten. Alle Einnahmen aus dem Tourismus verbleiben in der Gemeinde und helfen den Dorfbewohnern, den Wald zu schützen und ihn nachhaltig zu bewirtschaften. Ausgebildete örtliche Führer stehen zur Verfügung, um ihr Wissen über die Natur, die Geschichte und die kulturellen Aspekte des Gebiets weiterzugeben. Die Anlage verfügt auch über ein Besucherzentrum und ein Restaurant, in dem die einheimische Jugend Tanzaufführungen veranstaltet und Khmer-Essen serviert wird.

Nach einer kurzen Begrüßung und einem leckeren Mittagessen vor Ort, dass für uns von den Frauen des Dorfes zubereitet wird, brechen wir auf zu unserer Wanderung durch den Dschungel. Neben den Zikaden die im Dschungel für eine unglaubliche Geräuschkulisse sorgen, sind wir auch einigen großen Spinnen begegnet, die jedoch laut unserem Guide nicht tödlich für den Menschen sind. Zu nah will ihnen trotzdem niemand von uns kommen. Ziel unserer kleinen Wanderung ist einer der Wasserfälle des Nationalparks. Bei deutlich über dreißig Grad und drückender Luftfeuchtigkeit, ist der Wasserfall genau die Abkühlung, die wir alle brauchen können.

Nach eine kurzen Erfrischung geht es wieder zurück richtung Dorf. Dort angekommen ging es weiter mit den in Kambodscha üblichen Zweirad-Traktoren. Ziel unserer Tour war der Grand Canyon von Chambok, doch auf dem Weg erwartete uns zuerst noch ein anderes Abenteuer. Da ein Staudamm Flussaufwärts gerade etwas Wasser abließ, war ein Teil der Straße komplett überflutet. Nach einiger Zeit flachte das Wasser etwas ab und wir konnten den Fluss durchqueren.

Am Canyon angekommen, wurde schnell klar, dass bei einer Tiefe von ungefähr drei Metern, der Name ‘Grand’ Canyon vielleicht nicht ganz akkurat ist. Trotzdem ist der Canyon durchaus eindrucksvoll.

Anschließend geht es zurück ins Dorf wo wir gemeinsam mit einigen Locals Sticky Rice in Bambus kochen. Außerdem zeigen uns einige einheimische Damen, wie man traditionellen Schmuck bastelt. Einige Kinder der Dorfes haben außerdem eine Tanzaufführung für uns vorbereitet. Nach der Tanzaufführung ist das Essen endlich fertig und um das Lagerfeuer sitzend lassen wir uns unseren selbstgemachten Sticky Rice schmecken. 

Nach dem Essen haben wir noch etwas mit den Locals ums Feuer getanzt und nachdem uns die Kinder und Jugendlichen aus dem Dorf versucht hatten, uns ihren traditionellen Tanz beizubringen, haben wir uns entschieden ihnen noch den Ententanz beizubringen. Viel Spaß und Gelächter ging einer der interessantesten Tage der Reise zu Ende.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten ging es zu unseren Unterkünften für die Nacht. Anstatt in einem klimatisierten drei-Sterne-Hotelzimmer zu verbringen, waren wir für die Nacht im Nationalpark bei Dorfbewohnern untergebracht. Die Nacht auf einer circa fünf Zentimeter dicken Matratze auf Holzboden, einem Ventilator für zwei Personen und einem Mückennetz das so dicht zu sein schien, dass kein bisschen des Luftstroms des Ventilators durch ließ, war sicherlich kein Luxus, aber eine geniale und sehr authentischste Erfahrung.

“I can go all over the world with just three outfits: a blue blazer and gray flannel pants, a gray flannel suit, and black tie.”